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Vortragender: Parweez Amin

„Nie wieder ist jetzt! Nie wieder ist jeden Tag!“ Mit diesem Appell beendeten die Vortragenden bei  der diesjährigen Veranstaltung anlässlich des Holocaustgedenktags der Jacob-Grimm-Schule ihre Rede, zu der sie die gesamte Schulgemeinde in die Turnhalle gerufen hatten. Wie jedes Jahr in der Projektwoche hatte eine Gruppe von Schüler:innen sich mit der Vorbereitung des Holocaustgedenkens an der Schule beschäftigt, das terminbedingt diesmal erst im Februar stattfand. Dabei entschieden sich die Schüler:innen ganz bewusst dafür, in diesem Jahr gleichzeitig ein politisches Statement gegen rechtsradikale Tendenzen in unserer Gesellschaft abzugeben, auch in Anlehnung an die Aufdeckungen der investigativen Journalisten von „Correctiv“ sowie die aktuellen Demonstrationen gegen Rechtsradikalismus. Indem sie sich auf den Holocaust und Auschwitz bezogen, machten sie deutlich, wie die „Neue Rechte" mit Worten und Taten unsere demokratische Grundordnung angreift und welche Gefahr davon ausgeht.

DSC 7108Doch auch das Erinnern kam nicht zu kurz. Verstärkt wurde die Gruppe durch drei Schüler:innen, die sich in der Projektgruppe mit dem Thema „Stolpersteine in Kassel“ auseinandergesetzt hatte und im Namen der Schule eine Pflegepatenschaft für die Stolpersteine des Ehepaars Feldstein sowie der verwandten Familie Behrens/Epstein in unmittelbarer Nähe der JGS übernommen hat. Sie erinnerten im zweiten Teil der Veranstaltung an deren Schicksale, an Menschen, die fest in der Kasseler Gesellschaft integriert waren, bis sie der Diskriminierung, Verfolgung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt wurden, und machten dies auch am Beispiel Lilli Jahns deutlich, deren Töchter auf die Jacob-Grimm-Schule gingen und aufgrund ihrer jüdischen Mutter diskriminiert wurden. Auch Lilli Jahn wurde nach Auschwitz deportiert.

Auschwitz begann mit Worten, mit Nichtstun und mit Wegschauen - dies dürfe nie wieder passieren, machten die Schüler:innen deutlich: „Erinnern heißt, nicht zu vergessen, und wir wollen nicht vergessen. Wir wissen, wohin eine menschenverachtende Diktatur führen kann, und wissen um die Anfänge dieser Diktatur. Rechte Sprache darf nicht wieder Einzug in unsere Sprache halten, Fake News in Social Media nicht als Teil glaubwürdiger Medien gesehen werden – und unsere Geschichte darf sich nicht wiederholen. Deswegen wollen wir erinnern – deswegen müssen wir erinnern.“

Der Song „Stolpersteine“ (Trettmann) beendete die eindrucksvolle und nachdenklich stimmende Veranstaltung, über die sich viele Schüler:innen auch noch im Anschluss austauschten.

Mitwirkende: Parweez Amin, Jonna Bachmann, Armin Bijesovic, Oscar Guthof, Rijänna Kleußer, Ella Schneider, Lydia Schöppe, Luca Schütz

Text und Fotos: Annabelle Weyer. Die Fotos zeigen die Mitwirkenden bei der Holocaustgedenkveranstaltung sowie einen Teil der Projektgruppe "Stolpersteine in Kassel" beim Putzen der Steine (Foto rechts, vordere Reihe , v.l.n.r.: Arman Novin, Parweez Amin, Fereshta Sharifi, hintere Reihe, v.l.n.r.: Krzysztof Leszczinsky, Armin Bijesovic, Henrike Möller, Emily Führer, Sisa Grunwald, Rahel Tafere).

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Vortragender: Armin Bijesovic

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Vortragender: Oscar Guthof

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Vortragende: Jonna Bachmann

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Vortragende: Ella Schneider

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Vortragende: Lydia Schütz

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Vortragende: Rijänna Kleußer

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Parweez Amin beim Putzen der Stolpersteine von Max und Fanny Feldstein in der Ruhlstr. 2.

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Von links nach rechts: Arman Novin, Armin Bijesovic, Parweez Amin, Rahel Tafere, Fereshta Sharifi, Emily Führer, Henrike Möller, Sisa Grundwald hinter den Stolpersteinen von Anna Behrens, die in Theresienstadt ermordet wurde, sowie ihrer Tochter Hilde Epstein, deren Mann Harry Nathan Epstein und deren Sohn Rudolf Epstein, die 1937 nach Australien flüchteten, in der Friedrich-Engels-Str. 2.