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Doppelmoral an der JGS? Wie glaubhaft ist eine „Umweltschule“, die alles in den Restmüll schmeißt?

Da die Schüler*innen der JGS jahrelang dazu gezwungen waren, ihren Müll in der Restmülltonne zu entsorgen, ohne dabei dem Schulmotto der umweltfreundlichen Schule gerecht zu werden, will Jacob jetzt recyceln. Während der Projektwoche mit dem Motto „Die JGS wird klimaneutral!“ hat sich die Gruppe der Mülltrennung zum Ziel gesetzt, mehr Nachhaltigkeit zu schaffen, indem die Mülltonnen ausgetauscht und um jeweils eine gelbe- und eine grüne Tonne in den Klassenräumen ergänzt werden. Neben der nachhaltigen Entsorgung des Abfalls haben wir es uns zum Ziel gesetzt, mehr Aufklärung zu betreiben, da es auf diesem Gebiet teilweise Wissenslücken gibt und viele nicht wissen, wie richtig zu trennen ist.
Gleich am Montag, zu Beginn der Projektwoche, haben wir mit der Methode: Denken-Tauschen-Teilen gestartet. Hier wurden organisatorische Anliegen geklärt und es kam zu ersten Befragungen von Schulmitgliedern zum Thema Mülltrennung und Abfallentsorgung. Die Mehrheit der Schüler*innenschaft hat bereits in der Unter- und Mittelstufe den Müll getrennt und war stark verwundert, dass dies in der Oberstufe nicht fortgesetzt wird. Wieso wird hier einfach weggeschaut, wenn viele doch auch zu Fridays For Future gehen? Bei der Befragung der Schülerschaft hat sich die Mehrheit dazu bereit erklärt, den Abfall als Klasse einmal pro Woche von den Klassenräumen in die Mülltonnen vor dem Schulhof zu bringen. Das Altpapier und der gelbe Sack könnten dann also in den Tutorenstunden entsorgt werden. Die Müllsäcke hierfür liegen im Clubraum aus. Somit gibt es ein konkretes Konzept für die Leerungstage, das nur noch in die Tat umgesetzt werden muss.
Am Dienstag haben wir uns auf eine Fortbildung bei den Stadtreinigern in Kassel begeben. Geleitet wurde die Betriebsbesichtigung von Bettina Funke, die uns auch am Mittwoch in der Schule zur weiteren Beratung zur Seite stand. Frau Funke betonte: „Abfallvermeidung ist wichtiger als Abfalltrennung. Den Abfall, den es nicht gibt, braucht man auch nicht zu entsorgen.“ Neben der Abfalltrennung sollte sich unsere „Umweltschule“ also auch damit befassen, den Konsum und somit den Abfall zu reduzieren. Am Mittwoch wurden des Weiteren Flyer und eine Präsentation zur Mülltrennung angefertigt und letzte organisatorische Gedankengänge wurden beendet. Auch die SV soll später auf Instagram die Schulgemeinde informieren, damit das Projekt möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zieht.

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Mit neuer Energie sind wir am Donnerstag noch produktiver geworden. In jedem Raum haben wir neben die schwarze Tonne zusätzlich eine grüne- und eine gelbe Tonne gestellt, um dem Status der „Umweltschule“ gerecht zu werden. Um der fehlenden Aufklärung entgegenzuwirken, hängt über den Mülleimern nun eine „Trennanleitung“, die zeigt, welcher Abfall wie zu entsorgen ist. Auch Frau Görth und Frau Otto kamen zu Besuch und waren erfreut, dass das Problem der fehlenden Mülltrennung nun bei der Wurzel gepackt wird. Jetzt liegt es in Eigenverantwortung der Schüler*innen mit anzupacken und den Abfall richtig zu entsorgen. Um 15 Uhr kam es schlussendlich noch zu einer Präsentation des Erarbeiteten in der Turnhalle der JGS. Abgehalten wurde die Präsentation von Joshua Hamann, der dort noch einmal an die Mülltrennung appellierte.
Wenn wir nun alle zusammenhalten und aktiv trennen, können wir gemeinsam der Doppelmoral entgegenwirken und die JGS ein stückweit umweltfreundlicher machen, um somit dem Status der „Umweltschule“ gerecht zu werden.

Text: Victoria Kurzawa
Bilder: Joshua Hamann, Leoni Hupperts