„Vergessene“ Geschichte – so lautet der Titel der in der Jacob-Grimm-Schule gezeigten Ausstellung des Bündnisses gegen Berufsverbote in Hessen und der Niedersächsischen Initiative gegen Berufsverbote. Sechs vom Berufsverbot betroffene Lehrer:innen aus Niedersachsen haben diese, unter anderem von der GEW und Verdi geförderte, vielfältige bundesweite Wanderausstellung mit Konzeption, Recherche und Texten erstellt. Schwerpunktmäßig geht es in dieser um die mit dem Radikalenerlass 1972 in der BRD einhergehende politische Verfolgung und Berufsverbotspraxis gegen Linksorientierte im öffentlichen Dienst und deren Vor- und Nachgeschichte. Die Ausstellung zeichnet dabei gezielt Traditionslinien der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts nach, die in ihrer Gesamtheit beigetragen haben zu den gegebenen politischen Entwicklungen, wie sie anhand des Radikalenerlasses zum Ausdruck kommen.
Der Leistungskurs Geschichte der Qualifikationsphase 3/4 von Stephanie Schulze hat unter anderem ergänzende Zusatzinformationen für ausgewählte in den Plakaten angesprochene Aspekte in kurzen Audiobeiträgen bereitgestellt und weiterführende Materialen verlinkt. Zudem fand im Rahmen des Leistungskurses Geschichte in der Q4 ein anregendes Zeitzeugengespräch mit Wolfgang Artelt und Silvia Gingold, zwei vom Berufsverbot betroffenen ehemaligen Lehrkräften, statt. In diesem ging es neben der persönlichen Geschichte und dem historischen Kontext auch um aktuelle Fragen.
Die Ausstellung ist vom 23.01.-15.03.2024 im dritten Lichthof der Schule zu sehen und bietet vielfältige Anknüpfungspunkte an den Unterricht.
Text: Stephanie Schulze, Fotos: Annabelle Weyer (Das Foto oben sowie unten zeigt den Leistungskurs Geschichte der Q3/4 von Stephanie Schulze, der die Ausstellung aufbereitet hat, die letzten beiden Fotos zeigen den Geschichtsleistungskurs der Q2 unter der Leitung von Maria Eichner beim Besuch der Ausstellung.